Zukunft Kurhaus



Am 23. Januar soll das Kurhaus innen saniert sein. Dann findet der Neujahrsempfang der Gemeinde statt und dann soll das Haus nach knapp fünfmonatiger Schließung wieder seine Pforten öffnen.

Bauende für Juli 2010 geplant

Allerdings werden sich die Schömberger noch ein wenig gedulden müssen, bis das letzte Gerüst verschwunden ist. Denn auch wenn im Inneren wieder Veranstaltungen stattfinden, geht die Sanierung außen weiter. Erst im Frühjahr können die Fassadendämmung und die Malerarbeiten gemacht werden. Sollte das Denkmalamt zustimmen, erhält das Kurhaus dann einen Champagnerfarbton, erklärte Martin Dittler vom Bauamt. Er rechnet damit, dass die Gesamtsanierung Anfang Juli 2010 endgültig abgeschlossen ist.

Der Gemeinderat hat jetzt auch die Malerarbeiten am Kurhaus für 33 000 Euro brutto vergeben, ebenso wie die Installation einer Brandmeldeanlage. Sie kostet rund 39 000 Euro. Diese sei eine Auflage des Landratsamts, so Bürgermeisterin Bettina Mettler. Allerdings lasse sich letztlich sogar Geld sparen, da aufwendige Eingriffe wie spezielle Brandschutz-Decken nicht mehr notwendig seien. Sie verwies dabei erneut auf die Gründe, warum sich die Sanierung in die Länge zieht: Verhandlungen mit dem Denkmalschutz sowie ein Brandschutzgutachten waren nötig. Diese wiederum hätten mit der erforderlichen Baugenehmigung zu tun, mit der bei einer energetischen Sanierung zuvor niemand gerechnet habe. Im Endeffekt habe dies jedoch zu einem finanziell guten Ergebnis geführt. Gegenüber der Planung wird das Projekt voraussichtlich 200 000 Euro weniger kosten. Martin Dittler bezifferte den Kostenrahmen auf zwei Millionen Euro.

Zusätzliche finanzielle Einbußen wird die Schließung des Kurhauses laut Mettler auch nicht nach sich ziehen. „Das ist immer ein Drauflege-Geschäft“, sagt sie und sieht die dortigen Angebote vielmehr als Service für Gäste und Einheimische. Allerdings sei es schade gewesen, dass manche Traditionsveranstaltung wegen des fehlenden festlichen Rahmens habe ausfallen müssen. Und auch die Vereine mussten mitunter auf ihr Training verzichten, wenn Veranstaltungen in die Halle nach Langenbrand verlegt wurden.

Suche nach neuem Pächter

Und noch einen Wermutstropfen gibt es: Nach einem Jahr ist auch der jüngste Pächter des Kurhaus-Restaurants bereits wieder Geschichte. Mettler betont, es habe bereits Gespräche für eine Nachfolge gegeben. Allerdings sei ein Kurhaus ein spezieller Gastrobetrieb und diese Herausforderung scheuten manche.

Dennoch setzt die Bürgermeisterin darauf, jemanden zu finden. Hoffnung setzt sie vor allem auf eine Attraktivierung des Kurparks und des Außenbereichs des Restaurants, die es einem Pächter einfacher machten, das Objekt erfolgreich zu betreiben. „Es ist nämlich für viele Gäste nicht ersichtlich, dass es dort eine traumhafte Gaststätte gibt“, sagt sie. Im nächsten Jahr soll dem Gemeinderat ein schlüssiges Konzept vorgestellt werden, dass man stufenweise umsetzen kann – je nach Finanzlage. Dazu gehört eine gezielte Wegeführung um das Kurhaus herum. Aber auch an einen attraktiveren Spielplatz, möglicherweise gar einen Generationenspielplatz ist gedacht. „Und vielleicht gibt ein pfiffiger Pächter den Gästen Picknickkörbe für die grüne Wiese mit“, so Mettler.

Dass die Gemeinde einen neuen Pächter findet, hofft auch Jürgen Mönch vom Ortsverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). „Wenn das Restaurant leer steht, macht das keinen guten Eindruck“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Tourismus, Handel und Gewerbe“. Dass das Kurhaus längere Zeit geschlossen war, hält Mönch für bedauerlich, zumal im Sommer auch die beliebten Tanzveranstaltungen weggefallen seien. Vehemente Kritik der Gäste habe er aber nicht bemerkt. „Und wir sind froh, wenn das Kurhaus am Ende wieder schön dasteht“, sagt er.

26.11.09 - 18:26 Uhr | geändert: 27.11.09 - 20:03 Uhr PZ




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